Geschichte der Rangers

Altbundesleiter Richard Breite

Allgemeine Informationen zu den Royal Rangers

Das ist nun eine längere Geschichte und darüber könnte man ein Buch schreiben. Vielleicht wird es auch mal erscheinen. Doch dazu müßte man viel Zeit haben. Ich will Euch aber in Kürze, im Telegrammstil einen kleinen Einblick geben, damit Ihr im Bilde seid. – Dazu müssen wir aber zunächst einen Sprung über den großen „Teich“, den Atlantischen Ozean, machen und zwar nach Missouri in den Vereinigten Staaten von Nordamerika (USA), zu finden auf der Landkarte 1/3 Ost- West und 1/3 Nord-Süd.
1962 wurden die „Royal Rangers“ in Springfield Missouri, USA, gegründet. Ihr Gründer und erster Bundesleiter (National Commander) war Johnnie Barnes bis 1989, wo Gott ihn am 15. Juni zu sich rief. – Unter seiner Leiterschaft wuchsen die Royal Rangers in den USA auf gut 5300 Stammposten mit gut 128 000 Rangers und breiteten sich in 40 Länder aus. Er besuchte auch Deutschland und berichtete uns von dem Auftrag, den Gott ihm gegeben hatte.

1980 wurde in der Freien Christengemeinde Bremen ein „Pilot-Programm“ zum testen der Royal Rangers gestartet und positiv bewertet.

1981 wurde das erste NTC (Nationales-Trainings-Camp) für Leiter und Mitarbeiter auf Schloß Naumburg bei Frankfurt am Main durchgeführt, unter Leitung von Jonnie Barnes, Fred Deaver und Dr. Jerry Shepert mit ihrem Team aus den USA. Das war der offizielle Start für Deutschland. Schnell bildete sich ein Nord-West-Süd-Dreieck der Stammposten, zum Beispiel RR-1 Bremen, RR-4 Kiel, RR-5 Bonn, RR-6 Buchholz, RR-7 Schorndorf, RR-8 Tostedt, RR-10 Hamburg. An diesem NTC hat eine Leiter-Gruppe der Schweiz teilgenommen.

1982 war in den USA das „Camporama“ (Bundescamp) in Pigeon Forge, Tennesse mit ca. 400 Teilnehmer. In Knoxville fand gerade die Weltausstellung statt, wo die Royal Rangers als größte Besuchergruppe registriert wurden. Hanspeter Neck, Urs Wirz aus der Schweiz und ich, Richard Breite, hatten das Vorrecht dort zu sein und die RR’s in Aktion kennenzulernen. Dort traf ich auch den Leiter aus Großbritannien, Emrys Burnett und Will Thorne aus Australien. Es war ein großartiges Erlebnis, das mir die Zielrichtung zeigte und unvergeßlich blieb. Im Herbst ’82 haben wir dann ein gemeinsames deutsch-schweizerisches NTC auf einer idyllischen Alm durchgeführt. Der Regen war dort unser täglicher Begleiter, der uns so recht forderte. Jonnie Barnes und Dr. Shepert waren als Ausbilder dort. Hanspeter Neck und ich bekamen den Indianer-Häuptlingskopfschmuck und die Rangernamen „Strong Buffalo“ und „Bald Eagle“ verliehen. Das war für uns eine überraschende Zeremonie, die uns in die Welt der Cowboys und Indianer herübernahm.

1983 hatte Deutschland und die Schweiz dann eigene NTC-Ausbildungscamps. Unsere fanden ’83 und ’84 in der „Neuen Mühle“ in Clausthal-Zellerfeld statt. In der Zeit gingen wir durch persönliche Zerreißproben. Ich verspürte die Angriffe einer Feindesmacht des Bösen, die mich zu vernichten drohte und mir den Mut rauben wollte. Axel Paetzke, dem späteren Bundeswart, erging es ähnlich. Der Feind wollte im Aufbruch alles zerschlagen und vernichten. (Der Tod meiner Frau hatte mich tief getroffen und fast innerlich gelähmt.) Doch Freunde ermutigten mich nicht aufzugeben, sonder weiterzumachen im Aufblick zu Jesus. Hanspeter Neck und Urs kamen aus der Schweiz, um mir zu helfen, was ich als eine echte Ermutigung empfand. Gerade auf diesem Camp habe ich auch in schlaflosen Nächten Gottes wunderbare Hilfe erfahren. Mit Gottes Hilfe, wie auch unser Versprechen lautet, durften wir dann weitermachen.

1986 war das „Jugendforum“ in der Rattenfängerstadt Hameln und wir haben auf dem dortigen Pfadfindergelände zu einem ersten Bundestreffen der bestehenden Stämme die Ranger ab 12 Jahren aufwärts eingeladen. Von den ca. 12 Stämmen waren rund 120 Ranger da und hatten offiziellen Auftritt auf dem „Jugendforum“ – damals noch kaum bekannt. Es war für uns eine echte Ermutigung, die älteren Ranger der ersten Stammposten kennenzulernen.

1988 USA/“Camporama“ auf dem neuen RR-Campgelände in Eagle Rock, Missourie und
Einweihung der „Jonnie Barnes-Lodge“ als Ausbildungs- und Rüsthaus. Ich konnte mit meinem Sohn Martin daran teilnehmen. Es war das letzte Treffen mit Jonnie, der ein Jahr später von Gott abgerufen wurde. Eine Besuchsreise verschiedener Rangerstämme schloß sich an und erlebte die Freundschaft der Ranger.

1992 Erster Jesus-Marsch in Berlin, nachdem die Mauer der Trennung gefallen war. Mit ca. 30 Ranger trugen wir das RR-Banner durch das Brandenburger Tor. Wir danktenGott für die
Vereinigung unseres Vaterlandes und für die neugewonnene Freiheit zu unseren Brüdern reisen zu können.

1993 wurde der erste Stammposten in Berlin als Stammposten 100 gegründet. Lange haben wir danach Ausschau gehalten. Es war eine Gebetserhörung und Ermutigung für uns alle. Ebenfalls 1993 machten Hans-Peter Schock und ich mit Hierls aus München als Übersetzer eine Ranger-Info-Reise nach Budapest, Ungarn und stellten die RR-Arbeit vor. Wir haben freundliche Aufnahmen undlebhaftes Interesse vorgefunden.

1994 war ich dann zum ersten NTC in Ungarn mit Beteiligung der Münchner in Südungarn. Daraus entstand die RR-Arbeit in Ungarn mit ihrem Leiter Geza Simon, der ein brennendes Herz für junge Menschen hat. Der zweite Jesus-Marsch in Berlin wurde mit einem Camp in Oranienburg verbunden, an dem ca. 600 Ranger aus dem Bundesgebiet beteiligt waren, wohl die größte Gruppe, an ihrer Kluft und den Ranger-Fahnen weithin sichtbar. Der Bürgermeister von Oranienburg lobte das mustergültige Camp, das ein Zeugnis für eine gute Rangerarbeit war, ihr wißt Bescheid: „Ein Ranger verläßt den Platz, sauberer, als er ihn vorgefunden hat.“ Das hat super geklappt und andere beeindruckt.

1995 im Mai fühlte ich, daß ich auf der Bundesversammlung die Hauptverantwortung als Bundesleiter nach der Aufbauphase nun weitergeben sollte, was vorher vor Gott im Gebet mit Absprache mit Brüdern und Freunden geschah. So wurde dort dann einstimmig als neuer Bundesleiter Gerd Ersfeld gewählt und bestätigt. Der letzte von mir anerkannte Stammposten trägt die Nummer 147 in Zeven im Norden Deutschlands, unweit von Bremen, wo die Royal Ranger-Arbeit begann. Im Psalm 147 heißt es: „Der Herr baut auf und bringt zusammen die Verstreuten Israels. Er heilt die, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“ Das kann ich auch zur Ehre Gottes bestätigen, denn ähnliches habe auch ich beim Aufbau der Royal Rangers erfahren. Im August 1995 war dann das Eurocamp in Dänemark mit ca. 2200 Teilnehmern, wobei 15 Nationen vertreten waren und Deutschland ca. 1000 Ranger stellte (das Alter war allerdings ausnahmsweise herabgesetzt auf 10 Jahre).

1997 war unser Bundescamp in Thüringen mit 3800 Rangern aus 150 Stämmen. Es war ein Wunder vor unseren Augen. Gott allein sei die Ehre.
Der Prophet Jesaja sagte einmal in Kapitel 60, 22: „Aus dem Kleinsten sollen Tausende werden und aus dem Geringsten ein mächtiges Volk.“ Ich mußte an dieses Wort denken und anschließend nachdenken über dieses Geheimnis.

(Text übernommen von www.royal-rangers.de)